Der Countdown läuft

Nachdem ich meinen Vertrag hier in Rundu um 2 Monate verlängerte habe, sind nun die letzten 3 Monate angebrochen. Im Februar sollte wenn alles gut geht mein Nachfolger aus der Schweiz hier eintreffen. Dies erlaubt es uns, eine geregelte Übergabe der laufenden Geschäfte zu machen. Anschliessend werde ich bis Ende 2022 in einem Teilzeit-Pensum für das Ministerium in Windhoek weiter arbeiten.

Die letzten Wochen und Monate hier sind wieder einmal wie im Flug vorüber gegangen. Ich war oft unterwegs an Schulen, wo wir das administrative Personal und die Schulleitungen im Bereich finanzielle Führung einer Schule weitergebildet haben. Leider kommt es immer wieder vor, dass an den Schulen Gelder missbräuchlich, also nicht zum Wohle der Kinder, verwendet wird. Unsere Buchhaltungstrainings an den Schulen sollen zu mehr Transparenz verhelfen und dass die vorhandenen Ressourcen auch wirklich dem korrekten Zweck zugute kommen.

Leo beim Wissen vermitteln
Meine Unterkunft während der Trainings in Divundu

Dazwischen war ich wochenweise im Ministerium in Windhoek im Einsatz. Dort durfte ich unter anderem bei der Planung des neuen Budgets mitwirken. Vom Finanzministerium wurde eine Budget-Obergrenze vorgegeben, die ohne einschneidende Maßnahmen nicht realisierbar ist. Nächste Woche findet ein Online-Meeting statt, an dem mögliche Einsparpotentiale diskutiert werden sollen. Ich bin sehr gespannt auf den Ausgang dieses Meetings. Bei weiteren Einsparungen auf der operativen Seite, zum Beispiel beim Nicht-Bau von dringend benötigten neuen Klassenzimmern oder bei Einsparungen beim Unterhalt der bestehenden Infrastruktur, wird der Weiterbetrieb eines regulären Unterrichts immer schwieriger. Schon jetzt fehlt es in den Schulen oft am Notwendigsten, wie zum Beispiel an Schulheften, Schreibzeug oder an Kopierpapier. Bis jetzt waren Einsparungen auf der Lohnseite politisch nicht umsetzbar. Zum Beispiel erhalten alle Mitarbeiter 100 % Lohn auch wenn sie nur ein Teilzeit-Pensum ausüben. Auch sind die Löhne im Vergleich zur Privatwirtschaft deutlich zu hoch. Wobei man nicht vergessen darf, dass von einem Einkommen eines Staatsangestellten oftmals Dutzende (weniger privilegierte) Familienmitglieder abhängen. Vielleicht ist jetzt doch die Zeit gekommen, auch hier Anpassungen zu machen. Denn Namibia verschuldet sich immer mehr und die Zinslast drückt schwerer und schwerer.

Kinder an der Kanorombwe Primary School
im Buffalo NP

2 Gedanken zu „Der Countdown läuft“

  1. Dein Beitrag zu lesen war amüsant auch wenn du whs beinahe verzweifelt warst.
    Nun wohl Ferien geniesst die Zeit beim entdecken neuer Gegenden und hoffentlich können du und Rahel entspannt reisen auch wenn das in eurer Situation eine Herausforderung sein wird.
    Liebe Grüsse und frohe Festtage
    Bernadette

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