Da auch die letzte Nacht etwas ‚unruhig‘ wahr, schlafen wir heute aus. Heute steht ein Bikeausflug der Westküste entlang in nördlicher Richtung auf dem Programm. Kaum sind wir ein paar Kilometer raus aus Coron hat es praktisch keinen Verkehr mehr. Die Landschaft erinnert ein wenig an Bohol mit den Chocolate Hills. Unser heutiges Ziel ist Conception, etwa auf halbem Weg bis zur nördlichen Spitze von Busuanga. Conception ist ein kleines Fischerdorf mit 2,3 Resorts. Wir essen zu Mittag in Ann + Mike’s Restaurant. Ausser uns sind Mike, der dänische Besitzer und 3 weitere Dänen anwesend. Kurze Zeit später gesellen sich etwa 8 Franzosen, einige philippinische Gäste und 3 Schweizer hinzu. Im Gespräch mit den Schweizern stellt sich heraus, dass wir einige gemeinsame Bekannte haben die ebenfalls in den 80-igern bereits auf Boracay waren. Die Welt ist klein.

Heute unternehmen wir eine private Bootstour, nur wir 2 zusammen mit einem Bootskapitän und Darell, unserem 17- jährigen Tour Guide. An drei verschiedenen Korallenriffen erkunden wir die phantastische Unterwasserwelt. Während der Fahrt bereitet der Bootskapitän das Mittagessen zu, welches wir vor der Abfahrt auf dem Public Market direkt am Hafen eingekauft haben. Baracuda mit Reis und Mango. Nach dem Mittagessen an einem kleinen Strand bekommt Rahel dann noch einen etwa 1,5 Meter langen Bayawak (Waran) vor die Linse. Den Abend verbringen wir in der Altstadt von Coron. Vom 15. Bis 25.12. wird hier zünftig Weihnachten gefeiert, mit Jahrmarkt, Glücksspielen, Karaokeveranstaltungen und Disco auf der Plazza bis in die frühen Morgenstunden…

Als wir gestern vom Kayak-Ausflug zurück in unsere Pension kamen, lernten wir Vine, die Tochter der Besitzer unserer Pension kennen. Sie studiert in Manila und verbringt ihre Weihnachtsferien zu Hause. Wir verabreden und für heute mit ihr zu einem Fahrradausflug zum 20 km entfernten Nacpan Beach. Ein echter Traumstrand, wie sich herausstellen sollte. Zu Fuss erklimmen wir noch einen kleinen Hügel mit wunderbarem Blick auf die Nacpan- und die benachbarte Bucht.

Heute erkunden wir die Bacuit Bay per Kayak.

Kurz vor 12 Uhr erreichen wir bereits El Nido. El Nido war vor einigen Jahren ein Bagpacker-Paradies. Mittlerweile ist der Strand in der schönen Bucht mit 2 bis 3-stöckigen Gebäuden zugepflastert. Es ist Hochsaison und entsprechend viele Touristen sind hier unterwegs. Die Attraktion von El Nido ist nicht (mehr) der Strand sondern die vielen kleinen Felseninseln in der Bacuit Bay an der El Nido liegt. Ein Pardies für Schnorchler, Taucher, Kayakfahrer oder Liebhaber von einsamen weissen Sandstränden.

Heute bringt uns Boy, der Bootscaptain vom der gestrigen Bootstour mit seinem Boot der Küste entlang nordwärts nach San Vicente. Durch die einstündige Bootsfahrt sparen wir ca. 50 km ein und zudem auch die Schlammpassagen von Vorgestern. San Vicente liegt in der Nähe eines 14 km langen weissen Sandstrandes, der in den nächsten Jahren touristisch erschlossen werden soll. Die Zufahrt von der Ostküste ist schon durchgehend asphaltiert und ein kleiner Flughafen in der Nähe von San Vicente ist ebenfalls kurz vor der Inbetriebnahme. Unser heutiges Ziel ist Taytay, die vormalige Hauptstadt von Palawan. Taytay ist eine gemütliche Kleinstadt an der Ostküste. Unsere Pension liegt leicht erhöht über der Stadt. Vom Restaurant aus hat man einen schönen Blick über die Stadt, eine alte spanische Festung und die malerische Bucht.

Während des Morgenessen fragt uns ein slowenisches Paar, ob wir mit ihnen zusammen auf eine Bootstour mitkommen würden. Auf dem Programm stehen der Besuch von 2 kleinen vorgelagerten Inseln und Schnorcheln bei einem Riff. Das Wetter sieht heute nicht schlecht aus, darum entschliessen wir uns für den Trip.

Heute geht es zuerst zurück nach San José. Es nieselt leicht und wir hoffen, dass die Sonne doch noch zum Vorschein kommt. Die ersten Kilometer nach dem Abzweiger sind noch zementiert. Dann ändert sich das Bild und die Antwort des Einheimischen von gestern über die Beschaffenheit der Strasse können wir absolut bestätigen. Trotz der Kräfte raubenden Schlammpassagen ist diese Teiletappe etwas vom schönsten, was ich bisher auf den Philippinen gefahren bin.

Eigentlich wollten wir heute bis Port Barton fahren. Das sind ca. 90 km, davon die letzten 23 km rüber von der Ost- an die Westküste. In der Nacht hat es stark geregnet. Nachwirkungen des Tayfuns, der vor ein paar Tagen in Nord-Samar erstmals auf Land traf. Nach dem Mittagessen in San Jose, bei Abzweiger nach Port Barton fängt es wieder an zu regnen. Ich frage einen Einheimischen wie die Strecke nach Port Barton beschaffen ist. Putik, madulas! ist seine knappe Antwort, was so viel heisst wie Schlamm, rutschig! Wir entschliessen uns, 10 km weiter nordwärts nach Roxas zu fahren und sparen uns die Schlammpartie für morgen auf.

Unser nächstes Ziel ist Port Barton. Wir entscheiden uns gegen den 3-stündigen Bootstrip von Sabang nach Port Barton und nehmen das Rad. Für eine Tagestour ist die Distanz zu gross (ca. 150 km). Einzige Übernachtungsmöglichkeiten zwischen Sabang und Port Barton sind gemäss unseren Reiseführern in  San Raffael oder in Conception zu finden. Wir geniessen nochmals die Traumstrecke bis Salvation, wo wir wieder in den Highway nach Norden einmünden. Die letzten 20 km bis San Raffael sind dann flach. Dort finden wir in einem netten Beach Resort (wieder die einzigen Gästen) ein kleines Cottage und haben den ganzen Strand für uns alleine.