17.11.2011 Sipaway

Nachdem ich gestern meine Gangschaltung in einem Bike-shop frisch einstellen liess, moechte ich heute die kleine Inseln Sipaway, 4 km vor San Carlos besuchen gehen. Ein kleines Ausleger-Boot bringt die Passagiere von San Carlos zur Insel hinueber, die etwa 5 km lang und ca. 400 m breit ist. Etwa 4000 Leute leben hier. Die Atmosphaere auf der Insel erinnert mich an die Zeit auf Boracay, wo ich vor mehr als 25 Jahren einige Monate verbracht habe. Freundliche Leute, die alle Zeit fuer einen Schwatz haben, spielende Kinder auf den Strassen, keine Autos, nur ein paar Motorraeder, meist Trampelpfade, nur die Hauptverbindung zwischen den zwei groessten Barangays (Doerfern) ist zementiert. Auf meiner Fahrt spuckt ploetzlich meine Gangschaltung wieder. Ich kann nur noch die kleinen Gaenge fahren. Nach einen Bad im Meer beim einzigen Beach-Ressort auf der Insel fahre ich deshalb wieder zurueck nach San Carlos und zum Bike-Shop. Tuitoi, der Chefmechaniker und sein Gehilfe geben alles. Leider ein groesseres Problem. Die Feder im Umwerfer ist nicht mehr in Ordnung. Alles Oelen und Schrauben nuetzen nur bedingt. Eigentlich muesste das Teil gewechselt werden aber solche Ersatzteile sind hier natuerlich nicht zu haben. Morgen steht eine Bergetappe an. Da brauche ich die grossen Gaenge sowieso nicht.

p1020899-800x600

16.11.2011 San Carlos

Heute wartet meine bisher laengste Teiletappe. Bis San Carlos im Nordosten von Negros sind es ca. 125 km. Deshalb nutze ich die Gunst der Morgenstunde. Je weiter noerdlich ich komme, umso schlechter werden die Strassenverhaeltnisse. Auf kurzen Teilstuecken komme ich auch in den ‘Genuss’ von staubigen rough-roads und auch einigen glitschigen Schlammpassagen. Im Gegensatz zu Cebu und Bohol, wo praktisch alle Strassen asphaltiert waren hat es hier mehr und mehr cemented roads, die mehr oder weniger ganz in Handarbeit hergestellt werden. Eine Baustelle folgt der anderen. Jeweils dutzende Strassenbauer sind am Eisen legen oder am zementieren. Als ich nach meiner Ankunft mein Gesicht mit einem Taschentuch abschwische, ist dieses nachher braun. Dies erklaert auch, weshalb viele Motorradfahrer hier auf ihren Toeffs wie verkleidete Ninjas herumfahren.

Bei einem kurzen Fotostopp komme mit einem aelteren Herrn ins Gespraech, der den Erntehelfern bei der Zuckerrohr-Ernte zuschaut. Es stellt sich heraus, dass er der Landbesitzer ist. Er erklaert mir, dass jetzt Haupterntezeit ist, der Zuckerpreis aber wieder gesunken sei. Na ja, mit ihm brauche ich sicher kein Mitleid zu haben, wohl eher mit den Arbeitern, die fuer einen sehr bescheidenen Lohn einen knochenharten Job verrichten.

Kurz nach 14 Uhr komme ich in San Carlos an. Eine kleine, freundliche Kuestenstadt mit 34000 Einwohnern. Mensch und Maschine brauchen wieder mal eine Pause. Ich bleibe darum 2 Naechte hier.

p1020899-800x600

15.11.2011 Bais / Negros Oriental

Es ist einfach schoen, fruehmorgens auf den Philippinen auf dem Rad zu sitzen. Heute bin ich schon im morgengrauen unterwegs und erlebe, wie Bohol erwacht. Angenehme ‘kuehle’ Temperaturen, kraehende Haehne, verschlafene Gesichter am Strassenrand, von Menschen, vor allem Kindern, die auf ihren Ride mit dem Trycicle oder Jeepney warten. Kurz vor acht treffe ich bereits in der Inselhauptstadt Tagbilaran ein. Ich habe Glueck, das Schnellboot nach Dumaguete auf Negros kommt jede Minute. Zwei Stunden spaeter geht es dann Richtung Norden, der Ostkueste entlang. Negros ist die viertgroesste Insel auf den Philippinen. Statt Reis- oder Mais- ueberwiegen hier die Zuckerrohrfelder. Immer wieder queren alte, nicht mehr benutzte Bahnschienen die Strasse. Diese dienten frueher zum Abtransport des geernteten Zuckerrohrs. Mit Rueckenwind geht es flott vorwaerts. Am fruehen Nachmittag treffe in in Bais, einer Kleinstadt mit 70000 Einwohnern ein. Da es gemaess meinen ‘Reisefuehern’ (Funk und Peters) weiter noerdlich nicht gerade rosig mit Unterkuenften aussieht, bleibe ich heute Nacht hier und finde in einem Privathaus eine vergleichsweise luxurioese Unterkunft.

p1020899-800x600

14.11.2011 Chocolate Hills

Heute mache ich mich fruehzeitig auf, die Gegend der mystischen Chocolate Hill zu erkunden. Ueber die Entstehung der ueber 1200 30 bis 50 Meter hohen Huegel gibt es verschiedene Legenden aber auch verschiedene Meinungen von Geologen. Nach etwa 15 km Fahrt gesellt sich Concisio, ein pensionierter Polizist und leidenschaftlicher Radfahrer zu mir. Er begleitet mich auf den restlichen 15 km bis zu den Chololate Hills nahe der Stadt Carmen. Noch ein letzter Aufstieg auf den Huegel und dann denn wunderbaren Rundblick auf die zur Zeit gruenen Hills geniessen. Im Sommer (April bis Juli) werden sie jeweils braun, deswegen der Name..

p1020899-800x600

p1020899-800x600

13.11.2011 Loboc

Gestern habe ich meinen ersten ‘Ruhetag’ mit Strandleben verbracht. Lesen, schwimmen,  essen, trinken und mit verschiedenen Leuten chatten: auch so vergeht die Zeit wie im Flug. Auf Siquijor habe ich auch Rey kennen gelernt. Ein Philippino, der schon sehr viel erlebt hat. Er bietet mir an, mich mit seinem Boot nach Alona Beach, Panglao zu bringen. Wir werden uns einig und heute morgen in der frueh geht es dann tatsaechlich los. Die Ueberfahrt ist recht abenteuerlich. Rey sagt, er habe die Strecke noch nie bei so hohen Wellen bewaeltigt. Nach ca. 2 Stunden unterbrechen wir unsere Fahrt auf einer kleinen Insel, etwa 4 km von Panglao entfernt. Mit der Flut legt sich dann der Wind und es kann gegen Mittag weitergehen. Schliesslich erreichen wir gluecklich und in der zwischenzeit wieder einigermassen trocken die Alona Beach auf Panglao. Von hier geht es auf dem Bike weiter. Die Strassen sind wie ausgestorben, da gerade der Box-Weltmeister-Kampf Pacquiao – Mendez am TV zu sehen ist. Um alle Haeuser, die ueber einen TV verfuegen stehen dutzende Leute an den Fenstern und verfolgen den Kampf von Paquiao, einem philippinischen Nationalhelden. Ich profitiere von den ruhigen Strassen und gelange schon bald auf die naechste Insel, Bohol. Hier geht es weiter der Suedkueste entlang Richtung Loboc. Eine kleine Stadt im Landesinnern. Ein idealer Ausgangspunkt fuer die Besichtigung der beruehmten Chocolate Hills.

p1020899-800x600

11.11.2011 Island-Tour in Siquijor

Heute geht es fuer einmal mit wenig Gepaeck los. Ich umrunde die Insel im Uhrzeigersinn. Der Weg fuehrt groesstenteils der Kueste entlang. Etwa alle 10 bis 15 km komme ich wieder in eine groessere Ortschaft. Nach Maria und Lazi treffe ich gegen Mittag in San Juan ein. Hier gibt es einige Beach Resorts und diverse Restaurants fuer Touristen. Zur Zeit ist aber auch hier relativ wenig los. Ueberall gibt es freie Zimmer (von sehr guenstig bis teuer ist hier alles dabei). Nach einem Banana-Shake geht es dann ueber Siquijor (Hauptstadt) und Larena wieder zurueck nach Sandugan. Dieser Trip ist ein weiteres Highlight auf meiner bisherigen Tour.

p1020899-800x600

10.11.2011 Sandugan (Siquijor)

Larena is nothing more than a quiet, sleepy town that wakes up a few times a day when a ship arrives. Taxis, tricycles and resort staff are picking people and materials and slowly after that life shifts back to a lower gear. So treffend beschreiben Jens und sein Kumpel die Szenerie in und um Larena, einer Hafenstadt auf der kleinen Insel Siquijor in meinem Reisefueher (Cycling Philippines). Hier bin ich heute Vormittag mit dem Schnellboot (Fastcraft) aus Dumaguete gelandet. Von Larena aus mache ich mich auf den Weg Richtung Sandugan. Das Beach Resort Casa Playa ist auf meiner Reise meine erste Unterkunft an einem Strand. Mein Bungalow befindet sich in einem wunderbaren tropischen Garten nur 20 Meter vom Strand entfernt. Mein erstes Bad ist dann nicht gerade erfrischen. Der Strand ist hier sehr flach und entsprechend warm ist das Wasser. Gluecklicherweise sind aber auch hier die Getraenke sehr kuehl..

p1020899-800x600

9.11.2011 Dumaguete

Heute geht es bereits kurz nach 7 Uhr los. Um diese Zeit sind hier hauptsaechlich Kinder in ihren Schuluniformen unterwegs. Die Temperatur ist um fruehmorgens angenehme 25 Grad. Ich fahre Richtung Bato, eine Kleinstadt ganz im Sueden von Cebu. Die heutige Stecke fuehrt immer wieder der Kueste entlang. Es ist praktisch windstill und das Meer ist glatt wie ein Spiegel. Waehrend einer Kaffeepause komme ich mit Phoebe und ihrem Mann Mike ins Gespraech. Neugierig fragen sie mich eine halbe Stunde aus. Als ich mich schliesslich verabschiede, gibt Phoebe mir eine Broschuere der Zeugen Jehovas mit. Viele Menschen hier sind sehr glaeubig und Freikirchen sind auf den Philippinen stark verbreitet. Auch heute habe ich diverse Gotteshaeuser auf meiner Fahrt gesehen. In einer Stadt war zudem gerade ein Freiluftgottesdienst im Gange und auch im Fernsehen treten fast nonstop Prediger auf diversen Kanaelen auf.

Mittags komme ich bereits in Bato an. Die Faehre nach Tampi auf Negros legt in einer Stunde ab. Da hab ich gerade noch Zeit fuer ein Babuy halang halang – kleine Schweinefleischstuecke an einer Chili-Sauce – natuerlich mit Reis 🙂

Von Tampi nach Dumaguete, meinem heutigen Ziel – ist es vorbei mit dem ruhigen ‘dahingleiten’. Je naeher ich Dumaguete komme, umso staerker wird der Verkehr. Zudem verleiten die guten Strassen die Fahrer zu einem (sehr) zuegigen Tempo. Konzentration ist angesagt.

p1020899-800x600

8.11.2011 Moalboal

Im Schlepptau von June, einem Bikeguide von Jens geht es heute zuerst ins Zentrum von Cebu und dann weiter zur Southern Bus Station. Velo aufs Dach vom Bus und schon geht es raus aus der Millionenstadt Richtung Sueden. Nach ca. 35 km und einer guten Stunde Fahrzeit verlasse ich den Bus in Carcar und mache mein Bike startklar.  Von Carcar fahre ich landeinwaerts Richtung Barili, also von der Ost- and die Westkueste von Cebu.

Jens, dein Tipp war goldrichtig. Eine ideale Einfahrtour auf einer groestenteils flachen Strecke mit wenig Verkehr und ueberraschend guten asphaltierten Strassen. Auch fuer Verpflegung ist gesorgt. Nach jeweils hoechstens 2 bis 3 km wartet der naechste Sari Sari Store (Kiosk mit eiskalten Getraenken und teilweise mit kleinen Garkuechen). Und ueberall freundliche, lachende Gesichter, winkende Kinder, hey Joe, hello my friend oder einfach hello. Dazwischen beissender Rauch von getrockneten Kokosnussschalen, die zum anfeuern benutzt werden, Karaokemusik und Gesang der aus den offenen Fenstern stroemt. Philippinen wie es leibt und lebt!

Gestaerkt mit einer Suppe und viel Wasser und Coke  (der Fluessigkeitsverlust bei dieser hohen Lutfeuchtigkeit ist enorm) nehme ich das letzte Teilstueck fuer heute in Angriff. Mein Ziel ist Moalboal, ein bekannter Spot fuer Taucher im Suedwesten von Cebu.

p1020899-800x600

7.11.2011 Cebu City

Nach einem feinen Fruestueck, dass Melanie die Freundin von Jens zubereitet hat, deren Gastfreundschaft ich geniesse, geht es ans Velo zusammen bauen. Auf der langen Reise ist alles ganz geblieben, nur die Schraube zur Befestigung des Sattels fehlt. Liegt wohl noch bei mir zu Hause auf dem Kellerboden..Laurence, ein Mitarbeiter und Freund von Jens hat das Problem aber schnell geloest. Auf meiner ersten Erkundungsfahrt auf den Philippinen wage ich mich zuerst ins Gewuehl von Cebu City und am Nachmittag dann auf eine Anhoehe ausserhalb Cebu, genannt Tops. Und top ist wahrlich die Aussicht von da oben, auch wenn die Wetter nicht allzu gut ist..

p1020899-800x600

p1020899-800x600

Morgen geht es dann ‘richtig’ los. Hoffe, das Wetter spielt mit.

Guten Morgen Schweiz