Ein etwas anderer Maibummel

Seit anfangs Mai sind Reisen innerhalb Namibias wieder gestattet. Restaurants bieten weiterhin nur Take away an. Alkoholverkauf ist immer noch untersagt. Diese Ausgangslage ist perfekt für einen etwas anderen Maibummel. Die Interteamler aus Katima Mulilo und Rundu nutzten das lange Wochenende über Auffahrt für einen Ausflug in die Wildnis. Der Khaudum Nationalpark war das Ziel. Bereits letztes Jahr erkundeten wir den Norden dieses knapp 4000 km2 großen Parks. Er gilt als der Wildeste in Namibia und liegt an der Grenze zu Botswana. Der Park und auch das Camp ist nicht eingezäunt. Die Tiere können sich frei bewegen und wechseln je nach Jahreszeit auch mal die Landesgrenze. Am Donnerstag fuhren wir zuerst knapp 200 km südwärts auf der A8 und anschließend auf einer Piste etwa 170 km östlich nach Tsumkwe, ein kleiner Ort im Land der San. Glücklicherweise war die Tankstelle bedient. Von hier ging es weiter zum Elephant Song Camp, einem einfachen Camp ohne Strom aber mit (kaltem) Wasser.

Am Freitag fuhren wir nochmals 25 km bis zum Südeingang des Khaudum Parks. Bei der Registrierung am Parkeingang trafen wir noch einige andere Abenteuerlustige. In der südlichen Hälfte des Parks sind die Wege während der Trockenzeit gut befahrbar. Unser heutiges Ziel lag aber ca 100 km nördlich. Das Khaudum Camp. Zur Zeit das einzige offene Camp innerhalb des Parks. Die ersten 50 km bis zum Wasserloch in Dussi waren fahrtechnisch wenig anspruchsvoll. Dies änderte sich nach Dussi schlagartig. Ab hier führte die Strecke meist durch deep sand, also sehr sandige Pisten, welche von den Fahrzeugen und teilweise auch von den Passagieren alles abverlangte. Ein hoher Radstand und eine Getriebeuntersetzung sind hier Pflicht. Eine Schaufel für den Fall, dass man doch mal stecken bleibt, gehört ebenfalls dazu. Und solche Fälle trafen in den nächsten Tagen gleich mehrfach ein.

Abends um 5 kamen dann auch die Nachzügler glücklich im Khaudum Camp an. Auch dieses Camp ist sehr einfach eingerichtet und ebenfalls ohne Strom aber mit einer herrlichen Aussicht auf eine weite Ebene. Im Camp befindet sich auch ein Aussichtsturm, für dessen Besteigung aus Mangel an Geländern allerdings Schwindelfreiheit eine Voraussetzung ist.

Nach einem Ruhetag mit einem kleinen Ausflug zu einem nahe gelegenen Wasserloch fuhren wir am Sonntag nochmals ca 60 km durch tiefen Sand zur Leu Pan und zurück. Löwen sahen wir an diesem Tag keine, aber auch dieser Tag war abenteuerlich und verging wie im Flug.

Oryx
Ground Hornbill
Leu Pan

Am Montag hieß es Abschied nehmen vom Khaudum, aber noch nicht vom tiefen Sand. Ab dem nördlichen Parkausgang fuhren wir nochmals 50 km durch sehr anspruchsvolles Gelände. Immer wieder durch tiefen Sand, links und rechts gesäumt von Büschen und Bäumen. Mittlerweile gibt es an ganz sandigen Stellen Ausweich-Strecken. Man braucht aber eine sehr kurze Reaktionszeit um diese zu entdecken, da sie nicht ausgeschildert sind. Wen man sie verpasst, bleibt einem nichts anderes übrig, als auf eine nächste Abbiege-Möglichkeit zu hoffen. Denn Anhalten bedeutet hier in der Regel, dass man stecken bleibt.

Wir benötigten für diese 50 km knapp 4 Stunden, davon etwa eine Stunde fürs Schaufeln. Wir waren alle glücklich, als wie aus dem Nichts die Teerstraße auftauchte und auch etwas stolz, dass wir es gemeinsam und heil bis hierher geschafft hatten.

INTER-Team-Event

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