Nochmals auf grosser Reise, Teil 2

Der spontane Entscheid, einen Flug über das Okavango Delta zu machen, war ein weiser Entscheid. Die folgenden 2 Tage in Maun regnete es fast ununterbrochen. So viel uns der Abschied von Botswana doch nicht allzu schwer. Mit einem neuen PCR-Test in der Tasche ging es zuerst für eine Nacht nach Ghanzi und dann weiter über die Grenze nach Gobabis, der Hauptstadt der Omaheke Region. Der Grenzübertritt war auch hier problemlos. Erneut waren wir praktisch die einzigen Reisenden. Meinen PCR-Test wollte schon gar niemand sehen..

Eigentlich war ich der Meinung, dass die Highlights der bisherigen Reise kaum zu toppen sind. Doch ich sollte mich täuschen. Der nächste Stopp war die Kalahari Anib Lodge in der Nähe von Mariental. Statt nur 2 Nächte verlängerten wir hier unseren Aufenthalt auf 4 Nächte. Erstens war unser Camp top ausgerüstet, mit Strom, eigener Dusche und WC und schönem Schattenplatz. Zweitens gibt es auf dem riesigen Gelände der Logde schön angelegte einsame Wanderwege auf denen es diverse Tiere, wie Giraffen, Zebras, Eland, Oryx und Springböcke zu beobachten gab. Drittens konnten wir auch von der schönen Infrastruktur der nahen Lodge profitieren. Zum Beispiel von 2 grossen Pools, einer schönen Bar und gutem Esssen auf der Restaurant Terasse :-). Übrigens, die Kalahari (Halbwüste) erstreckt sich vom Orange River Gebiet (Südafrika) bis in den Kongo über eine Fläche von 900 000 km2 und der Sand ist meist rötlich gefärbt aufgrund des hohen Eisenoxid-Anteils.

Auf unserem Weg nach Sesriem und Sossusvlei übernachteten wir eine Nacht im Le Mirage. Einem orientalisch angehauchten Schloss mitten in der Namib Wüste. Nach vielen Nächten im Zelt wieder mal eine Nacht in einem richtigen (riesigen) Bett und das 5 Gang Menu war auch grosse Klasse. Dies alles zu einem unschlagbaren Einheimischen-Schnäppchenpreis. Da konnten wir einfach nicht nein sagen.

Bei der Einfahrt in den Sossusvlei Nationalpark morgens um 6 Uhr 40 (wir hatten verschlafen, der Park öffnet um 06 Uhr 15) waren wir alleine am Gate. Als wir den Parkplatz in Sossusvlei erreichten waren gerade mal eine Handvoll Autos zu sehen. Diesmal begingen wir den Anfängerfehler nicht mehr und umgingen die erste Düne Richtung Big Daddy auf der östlichen Seite und begangen den Aufstieg zu einer der höchsten Dünen der Welt erst etwa 1.5 km später. Dies verkürzt die Besteigung um mindestens eine Stunde und ist auch viel weniger anstrengend. Der Ausblick über die endlosen Sanddünen der Namib Wüste und über das Death Vlei entschädigte für alle Mühen. Frühmorgens kann die Düne sogar noch barfuss bestiegen werden. Im Verlauf des Tages heizt sich der Sand wegen des hohen Eisenoxidanteils dann bis zu 70 Grad auf.

Next Stop Walvis Bay! Auf dem Weg nach Walvis Bay an die Westküste Namibia durchquert man einen Teil des Namib Naukluft Nationalparks. Dieser Park hat etwa die Grösse Belgiens. Eine sehr einsame, landschaftlich aber reizvolle Landschaft. Die einzige Ortschaft auf den gut 300 Km ist Solitaire. Wobei Ortschaft ist etwas übertrieben ist. Solitaire besteht genau genommen aus einem Restaurant, einem Laden, einem Camping Platz und einer Tankstelle. Je näher man Walvis Bay kommt umso eintöniger wird die Landschaft. Walvis Bay ist eigentlich ein Touristenort an dem verschiedenste Touristen-Aktivitäten angeboten werden. Aber auch hier waren nur wenige Touristen anzutreffen. Wir haben uns für eine Tour an den Sandwich Harbour entschieden. Mit Cody unserem Fahrer machten wir uns um halb 9 auf dieses 4×4 Abenteuer auf. Wir fahren zuerst ca 65 km südlich, alles dem Strand entlang wieder in den Namib Naukluft NP hinein. Bei Sandwich Harbour mündete früher ein Fluss ins Meer. Heute ist das Delta versandet aber es wachsen immer noch Pflanzen. Von hier aus erklommen wir mit unserem Toyota Fortuner die bis zu 100 Meter hohen Dünen in der Umgebung. Unglaublich, wie steile Dünen man mit der richtigen Technik und genügender Erfahrung mit einem Auto rauf und runter fahren kann. Nicht gerade ökologisch, aber hat sehr viel Spass gemacht. Und die Spuren sind schon am nächsten Tag wegen des Windes nicht mehr zu sehen. Bevor es zurück nach Walvis ging, verköstigten wir uns noch mit einem feinen Imbiss auf einer kleinen Dünen mit Sicht auf das Kuiseb Delta. Und wie bestellt konnten wir von dort aus einige Orixe, Straussen und Springböcke beobachten. Die Wüste lebt!

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