Winter in Namibia und Khaudum National Park

Waehrend ganz Europa schwitzt, ist in Namibia der Winter eingezogen. Wobei der Winter hier (mindestens fuer mich) doch sehr angenehm ist. Momentane Tiefsttemperaturen um die 6 Grad, jeweils am Morgen. Am Nachmittag steigt das Termometer wieder bis ca 25 Grad. Sobald die Sonne weg ist, wird es schnell kuehl. Im Haus haben wir keine Heizung aber wenn es nicht kaelter wird, ist das kein Problem. Einzig morgens in meinem Buero gibt es ab und zu etwas kalte Finger. Wenn es zu kalt wird, stelle ich mich draussen einfach fuer ein paar Minuten an die Sonne. Ich mag mich schon gar nicht mehr erinnern, wann der letzte Regen fiel. Das muss irgendwann im Maerz gewesen sein. Die anhaltende Trockenheit wird fuer Tiere und Menschen mehr und mehr zu einem Problem. Tiere muessen aus Mangel an Futter geschlachtet werden. Kuerzlich wurden sogar ca 1000 Wildtiere ins Ausland verkauft um sie vor dem Verhungern zu retten. Der Staat unterstuetzt die von der Duerre besonders betroffenen Menschen mit Lebensmittellieferungen. Hauptsaechlich mit Mais- oder Hirsemehl. In Rundu selber bekommt man die schwierige Situation nicht direkt mit. Die Stadt liegt am Kavango River welcher gluecklicherweise genuegend Wasser fuer die Versorgung der Stadt liefert. Wie ich schon in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, wurde mir aber bei den Schulbesuchen anfang Juni bewusst, wie schwierig es fuer die Menschen ist, an Wasser zu kommen. Speziell in den abgelegenden Regionen. In der Regel verfuegen die Schulen ueber grosse Wassertanks die mit Grundwasser aus Bohrloechern gespiessen werden. Die Kinder bringen von zu Hause leere Kanister mit und tragen sie nach der Schule gefuellt nach Hause. Und die Schulwege sind teilweise sehr lang, Alle hoffen hier auf die naechste Regenzeit. Die beginnt aber fruehestens im November.

Khaudum National Park

Letztes Wochenende fuhren wir in den Khaudum National Park. Dieser liegt suedoestlich von Rundu und grenzt an Botswana. Der Park kann nur mit gelaendetauglichen Allradfahrzeugen befahren werden. Es wird zudem empfohlen, in Konvois von mindestens zwei Fahrzeugen zu fahren. Wir waren zu sechst mit 2 Autos unterwegs. Nach 111 Km auf der Teerstrasse Richtung Osten zweigten wir in Katere nach Sueden ab. Sogleich befanden wir uns auf einer Sandpiste. Die 46 Km bis zum Parkeingang legten wir in gut 2,5 Stunden zurueck. Auf der Fahrt kamen wir in Cumacashi vorbei. Einer kleinen Siedlung mitten im Busch. Die Haeuser sind alle im traditionellen Stil gebaut. (noch) Kein Wellblech weit und breit. Als wir an der Siedlung vorbeischauckelten, kamen sofort einige Frauen angerannt und boten uns schoene, handgeflochtene Schalen an. Wenn man bedenkt, wie wenige Autos hier am Tag vorbei kommen war das Angebot definitiv groesser als die Nachfrage. Immerhin konnten wir 2,3 Verkaeuferinnnen gluecklich machen. Wir fuhren bis zum Khaudum Camp wo wir die einzigen Besucher waren. Am Abend traf dann noch eine Gruppe Suedafrikaner ein. Zur Zeit wird hier eine luxurioese Logde gebaut. Wir fragten uns, ob diese Logde jemals rentieren wird, da die Anfahrt doch ziemlich beschwerlich und lange ist. Als wir gegen Abend am Wasserloch noch eine Gruppe Elefanten beobachteten, gab uns ein Ranger folgenden Tipp: Ab 17 Uhr, 3 Km Richtung Osten, 15 Meter rechts der Strasse ein Rudel Hyaenen mit Welpen. Und da waren sie dann auch tatsaechlich. Die Nacht verbrachten wir auf dem etwas erhoeht gelegenen Camp mit sehr schoener Sicht auf die Ebene mit dem Wasserloch. Nebst der schoenen Lage war es auch speziell, dass das Camp nicht eingezaeunt ist. Auf einer vergilbten Tafel stand, dass es vorkommen kann, dass Wildtiere das Camp durchkehren. Und wie zur Bestaetigung fanden wir gleich neben unserem Camp relativ frischen Elefantenkot.

Da unsere Kollegen noch gleichentags nach Nkurenkuru mussten (ca. 5 Stunden Fahrzeit), fuhren wir am Sonntag um ca. 11 Uhr wieder Richtung Rundu. Die Rueckfahrt bis zur Teerstrasse verlief reibungslos. Hier pumpten wir unsere Pneus mit den mitgebrachten Kompressoren wieder auf. Nach ca. 10 weiteren Kilometern hatten Dani und Albert im anderen Fahrzeug leider eine groebere Autopanne, die eine Weiterfahrt verunmoeglichte. So mussten sie einen Abschleppdienst aus dem 100 km entfernten Rundu bestellen. Da Rahel und David am Montag nach Okahandja an einen Workshop mussten, und es schon bald eindunkelte, mussten wir unsere Kollegen leider zuruecklassen. Sie kamen schlussendlich gegen halb neun Uhr in Rundu an. Schade, dass dieses schoene Wochenende so Enden musste.

Khaudum NP
Khaudum NP
unser Camp
von 1,4 wieder auf 2,2 Bar

2 Gedanken zu „Winter in Namibia und Khaudum National Park“

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